Diagnoseverfahren
Sowohl die kranken wie auch die gesunden Menschen werden in der TCM unter ganzheitlichen und energetischen Aspekten betrachtet und behandelt. Jede Störung sollte früh erkannt werden, bevor eine Krankheit entsteht oder bereits in ein fortgeschrittenes Stadium getreten ist. Über die Jahrtausende hat die TCM ein komplexes, vielfältiges Diagnoseverfahren entwickelt. Als Leitsatz für die Erstellung einer Diagnose gilt: „Betrachte das Äussere, um das Innere zu untersuchen“. Dieser grundlegenden Idee entsprechend reflektiert beinahe alles den Zustand der inneren Organe und kann daher diagnostisch verwertet werden. So etwa Haut, Gesicht, Knochen, Meridiane, Gerüche, Geräusche, Geisteszustand, Vorlieben, Emotionen, Zunge, Puls, Verhalten und Körperbau.
Zwei wichtige Diagnosekriterien daraus sind die Zungen- und Pulsdiagnose. Durch das genaue Beobachten von Form, Farbe, Belag und Feuchtigkeit der Zunge sowie durch das Tasten der 28 verschiedenen Pulsqualitäten kann der Therapeut auf die inneren Abläufe im Körper schliessen. Diese Diagnoseverfahren werden ergänzt durch Informationen, die sich aus der Beobachtung und Befragung der Patienten gewinnen lassen. Aus der Kombination dieser vier klassischen Diagnosemethoden (Pulsdiagnose, Zungendiagnose, Beobachtung, Befragung) erarbeitet der Therapeut der Chinesischen Medizin ein Beschwerdebild (körperlich, emotional, psychisch), das durch die Therapie behandelt bzw. korrigiert werden soll.