Chinesische Akupunktur
Die wahrscheinlich früheste schriftliche Erwähnung der chinesischen Akupunktur geht aus dem „Buch der Wandlungen“ (I Jing) hervor, das um etwa 700 v.Chr. verfasst wurde.
Die chinesische Akupunktur ist die gezielte therapeutische Beeinflussung von Körperfunktionen über spezifische Punkte an der Körperoberfläche, bekannt als Akupunkturpunkte. Durch das unterschiedlich tiefe Eindringen der Nadeln an den über 360 Akupunkturpunkten wird die Qi-Zirkulation ausgeglichen und bestimmte Organsysteme angeregt oder gedämpft. Für die klassische chinesische Akupunktur ist es unabdingbar, dass eine an die Traditionelle Chinesische Medizin orientierte Diagnostik zugrunde liegt.
Verschiedene verwandte Therapieformen sind Bestandteil und werden oftmals vor, während oder nach einer Akupunktursitzung angewandt:
Bei der Moxibustion (kurz Moxa) wird speziell präpariertes Artemesia vulgaris (Beifuss) auf die eingestochene Nadel gesetzt, angezündet und abgebrannt. Hauptzweck der Moxabehandlung ist das Wärmen einer Körperregion, einer Leitbahn (Meridian) oder eines Organes, die Beseitigung von Stagnationen oder Blockaden, die durch Kälte oder Feuchtigkeit entstanden sind.
„Gua Sha“ ist eine Körpermassage, die ein Bestandteil der chinesischen Volksmedizin ist. Dabei wird mit einem Plättchen (traditionell aus Büffelhorn) über die Haut gestrichen. „Gua“ ist das chinesische Wort für „schaben“ – „Sha“ ist das chinesische Wort für „Hautrötung“. Mit der Anwendung des „Gua Sha“ wird absichtlich eine Hautrötung erzeugt, um Blockaden, Verspannungen und Verkrampfungen zu lösen.
Das Schröpfen gehört zu den ableitenden Therapieformen. Dabei werden Gläser verschiedener Grössen eingesetzt, in die kurz eine Pinzette mit brennender Watte zur Erzeugung eines Vakuums hineingehalten wird. Die Gläser werden anschliessend schnell auf die Haut aufgesetzt. Durch das Vakuum saugt sich das Schröpfglas an der Haut fest. Schröpfen ist eine sehr wirksame Behandlungsmethode bei Muskel- und Knochenschmerzen.
Bei der Schröpfmassage wird der zu behandelnde Körperteil mit einem durchblutungsförderndem Mittel (Oel, Salbe) eingerieben. Wie beim Schröpfen wird ein Vakuum erzeugt und mit dem Schröpfglas auf der Haut „gefahren“. Diese Methode findet Anwendung vor allem bei Verspannungszuständen.
Pflaumenblütenhämmerchen: Dieser kleine Hammer hat seinen Namen wegen der vielen kurzen herausstehenden Nadeln, die wie die Blätter einer Pflaumenblüte aussehen. Die Haut kann damit in unterschiedlicher Intensität beklopft werden. Durch diese Methode lassen sich blockierte, gestaute Hautregionen oder Meridiane (Leitbahnen) behandeln.
Die Elektro-Akupunktur arbeitet mit schwachen elektrischen Impulsen, die dem Körper durch die Nadeln zugeführt werden. Damit wird das Zerstreuen von blockierter Energie provoziert.